Safvet-beg Bašagić (schrieb unter dem Pseudonym Mirza Safvet), geboren am 06. Mai 1870 in Nevesinje, war eine der markantesten Persönlichkeiten der modernen bosnischen und bosniakischen Literatur und der Initiator des bosniakischen nationalen Wiedererwachens Anfang des 20. Jahrhunderts.
Die Grund- und Gesamtschule besuchte er in Mostar und Konjic. Im Jahre 1882 siedelte die Familie nach Sarajevo um, wo er die islamische Mittelschule, dann von 1885 bis 1895 das Gymnasium Sarajevo besuchte. Von 1895 bis 1899 studierte er die arabische und persische Sprache an der Wiener Universität. Danach wird er Professor für orientalische Sprachen an der Zagreber Universität.
Die Poesie schrieb er bereits als Gymnasiast in Sarajevo. Während des Studiums in Wien bereitete je seine erste Liedersammlung (Trofanda iz hercegovačke dubrave) für den Druck vor und fängt an, seine ersten wissenschaftlichen Abhandlungen zu verfassen und Material zu der Geschichte Bosniens zu sammeln. Am. 1. Mai 1900 wird er zusammen mit Edhem Mulabdić undi Osman Nuri Hadžić der Herausgeber des Blattes Behar.
Er ist Gründer vieler Blätter, Zeitschriften und nationaler Vereinigungen. Bekannt ist er als herausragender Poet, Übersetzer, Historiker und Politiker. Safvet-beg Bašagić publizierte 1900 die “Kurze Einführung in die Vergangenheit Bosniens von 1463 bis 1850”, die bis zur Erscheinung des Buches “Die Genese nationaler Fragen bosnischer Moslems” von Muhamed Hadžijahić standardmäßig zum Studium der Historie der Bosniaken genutzt wurde. Im Jahr 1894 nimmt er die Einladung zur Grundsteinlegung des Starčevićev dom (Zagreb).
Ab 1900 arbeitet er als Professor für arabische Sprache an dem Großen Gymnasium Sarajevo, bis 1906, als er unter dem Vorwand die Professur nicht bestanden zu haben, entlassen wird.
1903 gründet er die Vereinigung Gajret, danach auch die Vereinigungen El-Kamer und Moslemischer Club. 1907 startete er das Blatt Ogledalo (der Spiegel), ein Jahr später geht er nach Wien und arbeitet an der Doktorarbeit “Die Bosniaken und Herzegowiner in islamischer Literatur” die er 1910 verteidigt und erreicht den Grad des Doktor ex linguis islamiticis.
Im selben Jahr wurde er als Vertreter ins Bosnische Parlament gewählt und kurz danach, nach dem Tod von Ali-beg Firdus, ernannte man ihn zum Parlamentsvorsitzenden. In dieser Stellung erlebte er den Zusammenbruch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.Nach dem Krieg, ab 1919 arbeitet er als Kurator am Zemaljski muzej in Sarajevo bis 1927 als er pensioniert wird.
Bašagić’ Kollektion islamischer Schriften und alter Bücher, die im Besitz der Bratislaver Universitätsbibliothek ist, ist ein Teil des UNESCO Memory of the World Programme. Ein Teil dieser Kollektion ist online über die digitale Weltbibliothek verfügbar.
Er starb am 09. April 1934 in Sarajevo und wurde auf dem Friedhof der Begova Moschee beigesetzt.