BLEIBET HIER

Bleibet hier!…Sonne fremden Himmels
Wird euch niemals wärmen, wie erwärmt euch dies’;
Bitter sind die Bissen des dortigen Brotes
Wo man keinen kennt und kein Bruder ist.

 

Wer findet bess're als eigene Mutter?!
Und eure Mutter ist euch dieses Land beinahe;
Werfet einen Blick auf Karst und die Felder,
Überall sind Gräber eurer Urahnen.

 

Für dieses Land waren sie Titanen,
Leuchtende Vorbilder, die sich schützend stell'n
Bleibet auch ihr diesem Land ergeben,
Und gebet dafür eures Blutes Quell.

 

Wie ein karger Ast, wenn herbstliche Schwingen
Entreißen sein Laub, ihn Eis zerreibt,
Heimatliche Mutter muss sich ohne euch bedingen;
Aber ihr Kind ‘ne Mutter immerzu beweint.

 

Lasst die Träne nicht ihrem Auge entrinnen,
Zu ihr kehrt zurück, in heilige Arme;
Lebet dafür, um sterben zu können
Auf ihrem Felde, wo euch Ruhm umgarne!

 

Hier kennt und liebt euch ein jeder,
Drüben wird euch aber keiner je erkennen;
Besser sind eig'ne auch nackte Felder,
Als die Blumenwiesen, die Fremde begehen.

 

Hier hält euch jeder brüderlich die Hand –
In der fremden Welt blüht für euch Wermut;
An diese Karste alles, alles euch verband:
Name und Sprache, Brudschaft und heilig Blut.

 

Bleibet hier!…Sonne fremden Himmels
Wird euch niemals wärmen, wie erwärmt euch dies’, –
Bitter sind die Bissen des dortigen Brotes,
Wo man keinen kennt und kein Bruder ist…

 

(übersetzt durch Edina Klopic)

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